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Allgäuer Zeitung 24.10.2007

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Neue Anlaufstelle für benachteiligte Jugendliche
Einweihung Stadt und Stadtjugendring eröffnen Agentur-Büro in der Bahnhofstraße

von Kerstin Pätzold | Kempten Zukunft bringt's - mit dieser Initiative will die Stadt mit Schulen, Vereinen und ehrenamtlichen Helfern Jugendliche langfristig vor Arbeitslosigkeit schützen. Dazu gehören - wie berichtet - zwölf Einzelprojekte. Um diese effektiv miteinander vernetzen zu können, gibt es ab sofort eine zentrale Koordinationsstelle. Gestern wurde die „Kompetenzagentur Kempten“ eingeweiht, die vor allem Anlaufstelle für sozial und schulisch benachteiligte Jugendliche sein soll.

Um in Kempten eine von bundesweit 200 Agenturen eröffnen zu können, musste das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend, das das Projekt fördert, grünes Licht geben. Das Büro in der Bahnhofstraße 3-5 (dritter Stock, oberhalb „Sinn Leffers“) wird von Stadt und Stadtjugendring betreut.

Die Mitarbeiter der Kompetenzagentur werden Jugendliche aus Kempten zwischen 13 und 25 Jahren gezielt pädagogisch betreuen und unterstützen. Sie werden entweder aus den einzelnen Projekten vermittelt und die Mitarbeiter der Agentur wollen Schulen und Vereinen besuchen und so zu Jugendlichen Kontakt aufnehmen. „Wir kümmern uns zum Beispiel um diejenigen, die vom Schulabbruch bedroht sind“, erklärt Mitarbeiter Torben Döring. Dabei soll zuerst herausgefunden werden, in welcher Form die Jugendlichen Hilfe brauchen. „Manche benötigen nur ein paar Informationen von uns, andere haben mehr Gesprächsbedarf“, weiß seine Kollegin Rebecca Hagspiel. Ist eine Hilfestellung über einen längeren Zeitraum notwendig, erstellen die Mitarbeiter einen Plan über die Entwicklung des Jugendlichen, seine Schwächen und Stärken. Danach wird gemeinsam beraten, wie es weitergehen kann.

„Langen Atem beweisen“

„Wir werden hartnäckig sein und den Jugendlichen immer wieder auf die Füße treten, wenn es sein muss“, sind sich Döring und Hagspiel einig und kündigen an: „Wir werden langen Atem beweisen.“

OB Dr. Ulrich Netzer freute sich bei der Eröffnung mit Vertretern einzelner Projekte und der Vorsitzenden des Stadtjugendrings, Regina Liebhaber, über die „positive“ Atmosphäre in den neuen Räumen.

Die Kosten für die Agentur werden zu 45 Prozent aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds getragen, der Rest wird über das Projekt Zukunft bringt's finanziert. Dafür stehen im städtischen Haushalt insgesamt 170 000 Euro bereit.