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Allgäuer Zeitung vom 20.07.2007

„Max" soll Hauptschüler noch näher an die Praxis heranführen

Schulprojekt Jugendliche sollen früher in Betrieben schnuppern

 

Zukunft bringt's - mit dieser Initiative will die Stadt Kempten in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Schulen und Vereinen Jugendliche langfristig vor Arbeitslosigkeit schützen.

In loser Folge stellt die AZ einige der Projekte vor. Heute: „Mein erster Schritt zur Lehre"

- Berufsinformationsabende für Schüler und Eltern.

Kempten / mor / „Max“ ist neu an der Volksschule an der Hofmühle. „Max“ ist allerdings kein neuer Schüler, sondern ein Schulprojekt mit Modellcharakter: „M“ steht für „Mittlere Reife“, „A“ für Ausbildung und „X“ für ein Bündel von unterstützenden Hilfen, um einen qualifizierten Hauptschulabschluss zu erreichen. Ein wesentlicher Punkt von „Max“ ist in allen Bereichen das praxisorientierte Lernen. Ab kommendem Schuljahr macht „Max“ zunächst in der 5. und der 7. Klassen mobil.
Insgesamt werden 18 bayrische Volksschulen im kommenden Schuljahr 2007/2008 mit neuen Modellen starten, um die Hauptschule wieder mehr in den Blickpunkt als weiterführende Schule zu setzen. In der Volksschule bei der Hofmühle steht das gesamte Lehrerkollegium hinter dem neuen Konzept. Die Unterstützung des Kultusministeriums beschränkt sich allerdings auf die Aussage „Macht Ihr mal“: „Zusätzliche Unterrichtsstunden oder mehr Lehrer gibt es nicht“, erklärte Rektor Hans Dobler bei der Präsentation von „Max“.
Oberbürgermeister Dr. Ulrich Netzer sieht indes das neue Schulmodell als Teil einer Gesamtentwicklung in der Stadt. „Wir müssen hier mehr leisten als nur Sachaufwandsträger zu sein. Und je später die Probleme angegangen werden, desto geringer sind die Chancen.“ „Max“ setze frühzeitig ein. Und dafür brauche es engagierte Lehrer. Die Zusammenarbeit mit der Stadt soll vor allem auch mit dem Projekt „Zukunft bringt’s“ erfolgen.
Involviert ist ebenso die Agentur für Arbeit, denn künftig soll es für die Schüler noch mehr praxisorientiertes Wissen geben. Die Vermittlung erfolgt über eine 14-tägige Praxisphase in der 7. Klasse, über drei Praktika (im wirtschaftlichen, technischen und sozialen Bereich) in der 8., und nach dieser „Schnupperphase“ schließlich über ein Praktikum in der Klasse 9. Daher sucht „Max“ Betriebe, die mitmachen, Paten, die Individuell einem Schüler zur Seite stehen, Werbepartner, die für das Projekt die Werbetrommel rühren.
Impulsgeber für „Max“ war übrigens Lehrer Thomas Schafroth. Gemeinsam mit dem Schulentwicklungsteam arbeitete er das Konzept aus. Eine Modularisierung quer durch alle Klassen ist vorgesehen.