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Allgäuer Zeitung vom 10.07.2007

 

Geflext, gehämmert und gesägt: Nun kann das „Rollende Klassenzimmer“ Fahrt aufnehmen

 

Zukunft bringt’s AZ stellt Projekte in Serie vor – Schüler beweisen bei Bühnenbau Teamfähigkeit
Kempten „Zukunfts bringt’s“- mit dieser Initiative will die Stadt Kempten in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Schulen und Vereinen Jugendliche langfristig vor Arbeitslosigkeit schützen. In loser Folge stellt die AZ einige der Projekte vor. Heute: Das „Rollende Klassenzimmer“, eine multifunktionale Bühne. 

„Das Beste am Flexen ist, wenn die Funken sprühen“, erklärt Andre Hirt den Besuchern im Bürgerpark Thingers stolz. Zusammen mit seinen „Arbeitskollegen“ – allesamt Schüler der Volksschule bei der Hofmühle – lässt er sich bei der feierlichen Einweihung des „Rollenden Klassenzimmers“ oben auf der fertigen Dschungel-Bühne feiern.
Drei Monate lang haben insgesamt zwölf Jugendliche nach der Schule und an Wochenenden kräftig Hand angelegt. Lehrlinge aus unterschiedlichen Handwerksberufen haben ihnen gezeigt, wie man richtig flext, hämmert, sägt und tolle Dschungel-Motive malt. Aus zwei trostlosen Lkw-Anhängern sind so eine Studiobühne und eine Tribüne mit Sitzplätzen entstanden.
„Das Projektdiente zur Berufsorientierung“, erklärt Initiator Norbert Erhard vom Verein Schulkulturagentur (SKA). Darüber hinaus seien wichtige soziale Kompetenzen, wie Teamfähigkeit, Durchhaltevermögen und Frustrationstoleranz trainiert worden.
Zeitgleich haben einige Schüler mitgeholfen, auf der eingebauten Leinwand Kinovorstellungen zu organisieren. Eine Woche lang wurden zudem Zirkusnummern einstudiert. „ Dabei war Zuverlässigkeit, Organisationstalent und Durchsetzungsvermögen gefragt“. so Betreuerin Hanna Reichert.
Die Sozialarbeiterin hat den Jugendlichen vor allem im Zwischenmenschlichen Bereich über die Schultern geschaut. „Marina Zvanic, Alexander Seib, Christina Protschuk und Waldemar Peit haben sich an allen Aktionen beteiligt und besonderes Durchhaltevermögen bewiesen“, so Reichert. Die Neuntklässler dürfen sich über eine positive Beurteilung, den so genannten „Kompetenznachweis Kultur“, freuen. „Vielleicht macht der bei einer Bewerbung einen guten Eindruck“, hofft Marina.
In den nächsten Monaten nimmt das „Rollende Klassenzimmer“ nun Fahrt auf und soll an mehreren Stellen der Stadt Station machen. Unter anderem sollen Kinobeiträge produziert werden, geplant seien zudem weitere Zirkusvorführungen.