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Allgäuer Zeitung 28.9.2007

Allgäuer Zeitung vom Freitag, 28. September 2007

Erfahrene Paten sollen Türen öffnen und motivieren
Haupt- und Förderschüler werden von Unternehmern begleitet und unterstützt

Zukunft bringt's - mit dieser Initiative will die Stadt in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Schulen, Vereinen und Ehrenamtlichen Jugendliche langfristig vor Arbeitslosigkeit schützen. In loser Folge stellt die AZ einige der Projekte vor. Heute: Das Paten-Modell.

 

Kempten| kep |
sabine_bartz_klein.jpgJacqueline will es schaffen. Dabei hatte es die 14-Jährige von Anfang nicht leicht. Eine schwierige Kindheit. Als sie fünf Jahre alt war, ließen sich ihre Eltern scheiden und ihre Oma wurde als Pflegemutter für ihre kleine Enkelin und deren Schwester eingesetzt. Mittlerweile geht die junge Kemptenerin in die achte Klasse der Wittelsbacher Schule. Sie ist fleißig und zuversichtlich, in zwei Jahren den Hauptschulabschluss zu schaffen.

Danach möchte sie so schnell wie möglich ihrem Traumberuf nachgehen: „Ich würde gerne irgendwas mit Kindern machen“, steht für Jacqueline jetzt schon fest. Um diesen Weg erfolgreich zu gehen, wünscht sich die 14-Jährige ein wenig Unterstützung. Deshalb hat sich die Hauptschülerin dazu entschlossen, auf Vorschlag ihrer Lehrer, am Paten-Projekt teilzunehmen, das auf Erfahrungswerte und Motivationshilfe durch Erwachsene setzt.

Hilfe und Anerkennung erfahren

„Die zehn Paten kommen aus der Wirtschaft“, erklärt Projektleiter Jovo Kovacevic. Alle haben sich freiwillig dazu bereit erklärt, sieben Haupt- und drei Förderschülern bei der Suche nach einem passenden Beruf, Praktikumsstellen oder vor einem Bewerbungsgespräch mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Aber auch bei Rückschlägen und Motivationsproblemen sollen sie helfen. Die 13- bis 15-jährigen Teilnehmer kommen von der Robert-Schuman-Schule, der Wittelsbacher Schule und der Agnes-Wyssach-Schule.

Jacquelines Patin ist Sabine Bartz, Direktorin des Hotel Peterhof in Kempten. Sie möchte „Ansprechpartnerin in der Mitte sein“ und versuchen, ihre Kontakte zu nutzen. Schon jetzt ist Bartz gespannt darauf, was bei Jugendlichen wie Jacqueline „heutzutage so angesagt ist“. Beim ersten Kennenlernen haben sie und die Schülerin erstmal Telefonnummern ausgetauscht.

„An diesem Wochenende werden sich alle zehn Tandems bei einem Erlebnistag besser kennenlernen“, erklärt Kovacevic. Danach können die Paten die Betreuung individuell gestalten. Jaqueline und Sabine Bartz wollen es gemeinsam schaffen.