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Flexibel ist das Zauberwort

Standpunkt VON FRANZ SUMMERER (AZ 24.4.2010)

Große Anstrengungen unternimmt die Stadt seit einigen Jahren, um die Bildung junger Menschen voranzubringen. „Zukunft bringt’s“ heißt der Katalog von 18 Maßnahmen, in den jährlich zwei Millionen Euro fließen. Rund die Hälfte bringt die Stadt selbst auf, der Rest stammt aus staatlichen Quellen – vorwiegend von der Agentur für Arbeit und der Regierung von Schwaben. In Beispielen führten die Verantwortlichen das Erfolgsmodell am Dienstag dem Ministerpräsidenten und seinem Bildungsminister vor Augen. Und die waren sichtlich beeindruckt. Nicht nur von den Erwerdengebnissen, sondern auch davon, wie verschiedene Behördenstellen, ehrenamtliche Kräfte und Wirtschaftsunternehmen an einem Strang ziehen, wenn es um die Zukunft der Kinder geht. Flexibel sein – das ist die Grundlage des Erfolgs. Möglichst schnell reagieren, wenn Kinder und Ju- Große Anstrengungen unternimmt die Stadt seit einigen Jahren, um die Bildung junger Menschen voranzubringen. „Zukunft bringt’s“ heißt der Katalog von 18 Maßnahmen, in den jährlich zwei Millionen Euro fließen.

Rund die Hälfte bringt die Stadt selbst auf, der Rest stammt aus staatlichen Quellen – vorwiegend von der Agentur für Arbeit und der Regierung von Schwaben. In Beispielen führten die Verantwortlichen das Erfolgsmodell am Dienstag dem Ministerpräsidenten und seinem Bildungsminister vor Augen. Und die waren sichtlich beeindruckt. Nicht nur von den Erwerden – der Grund, der zu der Wende führte: viel zu viele Schulabgänger ohne Abschluss und damit ohne berufliche Perspektive. Da gehörte Kempten noch vor fünf Jahren zu den Schlusslichtern in ganz Bayern. Es war also höchste Eisenbahn, dass die Stadt damals reagierte, nach dem sie zuvor die Entwicklung verschlafen hatte. Daran sollten sich immer alle erinnern. Und nach wie vor klagen Handwerksbetriebe, dass Jugendlichen wichtige Kompetenzen fehlen.

Dass sie die deutsche Sprache nicht ausreichend beherrschen, dass sie im sozialen Verhalten Defizite haben. Es gibt also noch viel zu tun. von oben. Besser ist es die Kompetenzen auf die untere, die kommunale Ebene zu verlagern. Dort sind die Organe am beweglichsten. Da sind dann auch die staatlichen Mittel gut angelegt. Denn ohne Finanzspritzen aus München oder Berlin für die eine oder andere Maßnahme geht es nicht. Die Extra-Lehrerstellen, die bei einigen Zusatzangeboten notwendig sind, werden ebenfalls vom Freistaat getragen. Aber, wie gesagt, es zahlt sich aus. Auch das haben die Kabinettsmitglieder am Dienstag mitgenommen. Zufriedenes Schulterklopfen ist trotzdem nicht angebracht. Denn eines sollte auf keinen Fall vergessen gendliche nicht gut genug deutsch können, wenn sie sich nicht integrieren oder durch Fehlverhalten auffallen. Wenn gar droht, dass sie ohne Abschluss von der Schule abgehen und damit ohne Chance auf dem Arbeitsmarkt sind. Dazu braucht es keine groß angelegte staatliche Bildungsreform